FibroScan / CAP

Modernste Leberdiagnostik – unblutig und absolut schmerzfrei – Die Elastographie der Leber (FibroScan®) mit CAP-Messung 

 

 

Bisher war es notwendig, eine Leberbiopsie vorzunehmen, um den Bindegewebsumbau der Leber (Grad der Fibrose) durch eine  Lebererkrankung zu bestimmen. Die Leberbiopsie ist ein invasives Verfahren, nicht immer schmerzfrei und manchmal mit Komplikationen (Blutung, Lungenklollaps) verbunden. Es gibrt eine Alternative: die schmerzlose Elastographie (FibroScan®). Sie wird eingesetzt, um den Bindegewebsumbau der Leber (Fibrose- und Zirrhoseentwicklung) zu ermitteln. Immer mehr Studien belegen den Nutzen und die gute Anwendbarkeit dieses FibroScan®.

Die Elastographie kann in hoher Übereinstimmung mit der ansonsten invasiv durchzuführenden Leberbiopsie den Bindegewebsumbau der Leber erkennen. Gleichzeit kann mit diesem Verfahren der Erfolg einer medikamentösen Therapie im Verlauf geprüft werden (Rückbildung der Fibrose). Seit November 2019 setzen auch ich diese Technik zur Fibrosemessung der Leber und Bestimmung des Fettgehaltes (CAP-Messung) ein. 

Wie funktioniert die Untersuchung?

Der Fibroscan hat einen speziellen Schallkopf, der in Leberhöhe in einem Zwischenrippenraum aufgesetzt wird. Der Kopf enthält einen 50 Hertz-Vibrator, der eine niederfrequente Welle mit einer Ausbreitungsgeschwindigkeit von 1m/s aussendet. Außerdem ist eine 5-MHz-Ultraschallsonde integriert. Je fester und unelastischer die Leber ist (Fibrose), desto schneller laufen die Wellen durch die Leber durch und verformen das Gewebe. Dieses wird gleichzeitig mit der Ultraschallsonde beobachtet und gemessen. Die Verformung wird als zahlenmäßiger Wert in Kilo-Pascal (kPa) angegeben. Je stärker die Leber durch Bindegewebe umgebaut ist, desto geringer ist die Verformung und desto höher sind die gemessenen Werte. Eine gesunde Leber misst 3-4 kPa, eine Leberzirrhose ist bei > 12 kPa zu vermuten. Fortgeschrittene Leberzirrhosen messen 20-70 kPa.

Bei der CAP-Messung wird im gleichen Untersuchungsgang der Fettgehalt der Leber bestimmt und mit der Einheit dB/m angegeben. Ab einem Wert von 245 dB/m ist von einer Fettleber auszugehen.

Die Untersuchung ist schmerzfrei und ohne Nebenwirkungen! Das Aussenden der Schallwelle entspricht einem leichten Klopfen an der Bauch-/Brustwand. Pro Untersuchung werden mindestens 10 Ultraschallwellen ausgesandt und bewertet. Nur wenn die Übereinstimmung der Messwerte hoch ist, ist der Befund aussagekräftig! Die Untersuchung dauert ca. 10 Minuten.

Bitte kommen Sie nüchtern (letzte Nahrungsaufnahme ca. 3 Stunden vor der Untersuchung) zum Termin.

Hat die Untersuchung Grenzen?

Ja, bei starkem Übergewicht, Lungentiefstand und Bauchwassersucht (Aszites) kann die Technik versagen.

Vorteil des „nicht-invasiven“ FibroScans®?

Bei der Leberpunktion wird nur ein Bruchteil des Lebergewebes untersucht, die Elastographie kann die 100-fache Menge davon erfassen.

Ist die Leberbiopsie in Zukunft überflüssig?

Nein. FibroScan® erfasst das Ausmaß des Bindegewebsumbaus der Leber und die  Dynamik im Krankheitsverlauf. Dies ist der wichtigste prognostische Faktor! FibroScan® erfasst aber nicht das Ausmaß der aktuellen Entzündung und trägt nicht zum Erkennen der Ursache der Lebererkrankung bei.

Wer sollte eine FibroScan® – Untersuchung durchführen lassen?

Es geht um die Verlaufskontrolle chronischer Lebererkrankungen. Hier empfehle ich eine jährliche Untersuchung, um den Verlauf der Narbenbildung in der Leber (Fibrose) zu verfolgen. Aber auch bei seit Jahren unklar erhöhten Leberwerten kann der FibroScan helfen, einen höhergradigen Leberschaden auszuschliessen. Gerade dies sind Patienten, bei denen keine befriedigende Erklärung der Leberwerterhöhung zu finden ist (auch nicht nach Biopsie). Ein FibroScan aber eine gewissen Beruhigung für den weiteren Verlauf bringt und bei fehlenden Fibrosenachweis die Loborkontrollen nicht so engmaschig erfolgen müssen.

Bezahlen Krankenkassen die Untersuchung?

Bislang erstatten die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten nicht. Die meisten privaten Krankenkassen erstatten die Leistung. Die Untersuchung kostet bei mir 85 € pro Untersuchung (Elastographie + CAP-Messung). Dies schließt eine ausführliche Besprechung des Befundes bzw. einen Befundbericht an den Hausarzt ein. Zusätzlich ist ein „klassischer“ Ultraschall nötig, der von den Krankenkassen erstattet wird.  Deshalb werden Patienten der gesetzlichen Krankenkasse gebeten, einen Überweisungsschein mitzubringen.

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